Ausstellung Luftangriff 1943

In diesem Jahr jährt sich zum 80. Mal die Bombardierung Böblingens durch alliierte Luftstreitkräfte. Unsere Stadt hat in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 1943 großen menschlichen und materiellen Schaden erlitten. Weite Teile der Altstadt und mit ihr die Stadtkirche sowie das Schloss lagen danach in Trümmern. Der von den Nationalsozialisten angefachte Krieg zeitigte somit auch für Böblingen gravierende Folgen.

Die Ausstellung zeigt Aufnahmen des unzerstörten und zerstörten Böblingens.

Tafel 1

Perspektive über den Marktplatz Richtung Stadtkirche St. Dionysius auf dem Schlossberg. Rechts am Bildrand ist das historische Rathaus zu sehen, das beim Luftangriff 1943 ebenfalls zerstört wurde. Unter dem Dach befand sich ein Teil des Stadtarchivs. Mittig befindet sich der Marktbrunnen mit der St. Christophorus-Figur.

Eine Luftaufnahme aus der Mitte der 20er Jahre mit Blick auf die Böblinger Altstadt von Süden her. Ganz links: Die Zehntscheuer oberhalb des Elbenplatzes. Mittig: das historische Rathaus mit seinem Glockenturm, links davon die Stadtkirche St. Dionysius und der prächtige Seitenflügel des noch bestehenden Böblinger Schlosses. Dahinter befindet sich die katholische St. Bonifatius-Kirche. Rechts: die breite Wegführung des Plattenbühls gen Postplatz, im Vordergrund die beiden Seen. Nach oben hinaus führt die heutige Sindelfinger Straße.

Tafel 2

Perspektive über den Marktplatz auf die zerstörte Stadtkirche. Rechts sind die Ruinen der später hier im nördlichen Teil des Marktplatzes nicht mehr wiederaufgebauten Gebäude, an denen sich der heute größere Marktplatz mit unterbauter Tiefgarage befindet.

Blick vom Aufgang der Stadtkirche über den in Schutt und Asche liegenden Marktplatz. Mittig: Die Ruinen des 1830 erbauten und 1943 zerstörten alten Rathauses gegenüber dem Marktbrunnen. (Fotograf: Edmund Müller)

Eine Luftaufnahme vom März 1945. Noch ist die nationalsozialistische Schreckensherrschaft nicht vorbei. Die erkennbaren Schäden (zerstörte Häuser, Bombentrichter) sind das Ergebnis von weit über 20 Bombenangriffen von 1943 bis 1945. Die Ansicht ist nicht genordet: Unten befindet sich das Flughafengelände und die Bahnlinie, oberhalb die Hufeisenförmig angelegte, und großflächig zerstörte mittelalterliche Altstadt.

Tafel 3

Die Böblinger Stadtsilhouette, damals auch „Partie über den See“ genannt. Im Wasser spiegeln sich von links nach rechts das historische Rathaus mit seinem Glockenturm, l die markante Stadtkirche St. Dionysius und der prächtige Seitenflügel des noch bestehenden Böblinger Schlosses. Mittig vor der Kirche befindet sich eines der ältesten, heute noch bestehenden Häuser Böblingens an der Poststraße.

Die Böblinger Stadtansicht über die Seen nach der Zerstörung 1943. Mittig die ausgebrannte Stadtkirche, links daneben die Ruine des Schlossflügels. Die weitgehende Zerstörung der Bebauung zwischen Poststraße, Pfarrgasse und Marktplatz offenbart vom Seeuferaus die dahinterliegende Häuserreihe mit Vogtshaus und Oberamtei.

Tafel 4

Blick auf den Chorraum der Stadtkirche St. Dionysius, deren ältester, frühgotischer Turm bereits im Spätmittelalter, zwischen 1270 und 1275 gebaut worden war. Gut zu erkennen sind die hölzernen Emporen an den Seiten des Kirchenschiffs.

Der Bombenkrieg zerstört auch die Stadtkirche. Im Inneren liegt auch Altar in Schutt und Asche, die vormals prächtigen Kirchenfenster sind gesprungen.

Der Wiederaufbau der Stadtkirche erfolgt bereits 1948/1949. Hier der Blick von Südosten auf den Schlossberg, ein Bäumchen auf dem Dach der Kirche zeugt vom kürzlichen Richtfest, Kirchenschiff und -turm sind noch im Gerüst.

Tafel 5

Die Einfahrt in die Marktstraße ist nach dem Bombenniedergang kaum wiederzuerkennen. Vor 1943 verdecken zahlreiche Fachwerkhäuschen mit ihren spitzen Giebeln den Blick auf die Stadtkirche auf dem Schlossberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg passieren die Menschen die Trümmerhaufen entlang der Marktstraße, die zur Ruine der Stadtkirche führt.

Die Zerstörung ist nicht auf die mittelalterliche Altstadt Böblingens beschränkt. Weite Teile der Stadt sind durch Bomben beschädigt, auch der Alte Friedhof, der sich damals noch am Stadtrand befand, übersteht den Zweiten Weltkrieg nicht ohne Schäden.